Das erste Meisterschaftsspiel und zugleich erste Derby der Saison ist bereits wieder ein paar Tage her. Wir konnten dies in einer äusserst knappen Partie für uns entscheiden, hier der Bericht dazu:

Die hochstehende Zweitligapartie in der Gruppe 2 hätte eigentlich zwei Sieger verdient. Den faktischen Gewinner EVDN, weil er von der ersten Spielsekunde an vehement den Sieg gesucht hat und dann auch mit einem zwischenzeitlichen 3:0-Vorsprung belohnt wurde. Und weil der Gastgeber in der 54. Minute bei gleicher Anzahl Spieler auf dem Eis 100 Sekunden lang die Glattaler regelrecht einschnürte und in dieser Phase zu zwei hochkarätigen Chancen kam, die allerdings durch Michael Mettler und Captain Fabian Rufer nicht verwertet wurden. Auch Wallisellen hätte verdient als Gewinner vom Eis gehen können. Die Glatttaler waren geschwächt ins Spiel gegangen. Trainer Don Mc Laren standen wegen Grippe und Verletzungen nur gerade fünf Verteidiger und acht Stürmer zur Verfügung. «Jede Zweitligamannschaft will mit mindestens drei Verteidigungspaaren und drei Sturmreihen antreten. Ist das nicht der Fall, halten sich die Spieler in der ersten Phase des Spiels unbewusst zurück, weil sie wissen, dass ihre Kräfte noch lange reichen müssen», erörterte Wallisellens Assistenztrainer Florian Setzer nach der Schlusssirene.

«Ob es in diesem Spiel ein oder zwei Punkte gibt, ist schon von Bedeutung. Das kann am Ende der Qualifikation wichtig sein.» Dielsdorf Niederhaslis Trainer Michael Ungricht nach der Schlusssirene zur umstrittenen Szene, ob der Lattenschuss von Wallisellens Cedric Chevalley in der 61. Minute im Tor war oder nicht.

Fakt ist, dass beim Derby EVDN gegen Wallisellen die Glattaler erstmals in der 23. Minute ihr gefürchtetes Kombinationsspiel zeigten. Zu diesem Zeitpunkt lagen sie 0:2 hinten. «Wir haben zu Beginn zu viele Fehler gemacht und zu kompliziert gespielt», befand Wallisellens, wegen einer Lappalie in einem Freundschaftsspiel gesperrter Assistenzcaptain Sven Aeschlimann, zur Startphase seines Teams. In der 24. Minute erhöhte Dielsdorf-Niederhasli gar auf 3:0. Doch lediglich 31 Sekunden später verkürzte Geremia Capelli auf 1:3, nachdem er mit Michael Dittli alleine ungedeckt auf EVDN-Goalie Luca Forrer zufahren konnte. Oliver Hirt und Pietro Cattaneo schossen in der 46. und 47. Minute das 2:3 und das 3:3 für die Gäste. Beide Male sass Silvan Volkart auf der Strafbank. «Wir hatten zu viele Undiszipliniertheiten», gab Dielsdorf Niederhaslis Trainer Michael Ungricht nach der Schlusssirene zu Protokoll. Ohne allerdings Namen zu nennen. Volkart erhielt wegen hohem Stock eine 2- plus 2-Minuten Strafe. Der 24-Jährige hatte zudem kurz im zweiten Drittel Glück, dass ihm der Schiedsrichter nach hartem Einsteigen wohl gesinnt war. Andererseits gehörte Volkart, zusammen mit seinem Teamkollegen Mettler, den Wallisellern Dittli, Bucher und Chevalley sowie den beiden Goalies, im Derby zu den besten Spielern auf dem Eis.

Walliseller Rekurs?
Auch in der Verlängerung gehörte Silvan Volkart zu den auffälligsten Akteuren. Wallisellen übernahm nach einer Stunde effektiver Spielzeit die Initiative. Zuerst schoss der Walliseller Cedric Chevalley den Puck an die Latte. Oder gar ins Gehäuse? «Der Puck hätte auch im Tor sein können, ich hab es nicht genau gesehen, es ging so schnell», äusserte EVDN-Trainer Michael Ungricht. Fakt ist: Der Puck flog sofort wieder ins Feld zurück. Ein EVDN-Akteur übernahm danach die Scheibe, bediente Volkart, der nach 61:17 Minuten das 4:3-Siegtor erzielte. Die Walliseller filmten den Match. Einhellig vertraten sie nach der Partie die Meinung, dass auf dem Film klar ersichtlich sei, dass Chevalleys Schuss in der 62. Minute im Tor war. Den Film zeigten sie auch den Schiedsrichtern. Die Walliseller überlegen sich nun, Rekurs gegen die Spielwertung einzureichen. Dielsdorf-Niederhaslis Trainer Ungricht zum unschönen Ende: «Ob es in diesem Spiel ein oder zwei Punkte gibt, ist schon von Bedeutung. Das kann am Ende der Qualifikation wichtig sein.» Das sehen auch die Walliseller so. Trotzdem verzichteten sie schlussendlich auf einen Rekurs. «Wir rekurrieren aus Respekt vor dem Schiedsrichter nicht, weil er sonst die Partie gut geleitet hat», teilte Vereinspräsident Raymond Ponato mit.